Honigweinerzeugung der Familie Schneider


Ziel ist die ursprünglichste und naturbelassene Honigweinerzeugung:
Unser Zugang ist fast ausschließlich meditativ und somit intuitiv, weil es sonst keine Quellen gibt, etwas über die Herstellung von Honigwein zur Zeit der Kelten zu erfahren. Die Rezepturen aus dem Mittelalter, hauptsächlich aus alten Klöstern, interessieren uns nicht, weil sie uns gezwungen hätten, zu reproduzieren und unserer Kreativität kaum Spielraum gelassen hätten. Außerdem gingen sie in eine Geschmacksrichtung, die uns ebenfalls nicht zusagte.


Unser Ziel ist es vor allem, aus unserem Gedächtnis an unsere Vorfahren, diese waren wahrscheinlich einmal Kelten,  wie die Rugier oder Boier, Erinnerungen   (oder so etwas Ähnliches, und seien es nur Denkweisen) in unser  Bewusstsein zu rufen. Man bedenke, es sind wahrscheinlich nicht mehr als 50 Generationen seit dieser Zeit vergangen, durch die sicher vieles vererbt oder anerzogen weitergegeben worden ist.
Ein weiteres Ziel ist, das Wesen der Bienen und der Natur in der sie und wir leben zu erfassen und diese Lebensprinzipien in allen Alltagsbereichen umzusetzen.


Da ist im Frühjahr eine Blüte und die Biene:

Aus der Blüte holt die Biene Nektar (sie macht daraus Honig) und Pollen und befruchtet so nebenbei die Blüte, aus der eine Frucht entsteht. Je besser die Bestäubung der Blüten, desto größer ist der Ertrag an Honig und auch an Früchten. Daher ist die Biene ein ganz besonderes Wesen mit außergewöhnlicher Kraft und Wesenhaftigkeit. Die Kelten waren ein Volk der Bauern: Wenn Früchte anfielen, so meist in einem Überfluss, dass man sich die Aufgabe stellte, sie zu konservieren, um sie nützlich gebrauchen zu können, sie als Lebensmittel weiter zu bewahren. Lebensmittel sind Nahrungsmittel, die leben. (Wenn Milch z.B. nicht mehr sauer werden kann,sondern nur noch faulen, dann kann sie zwar noch als Nahrungsmittel verwendet werden, aber sie lebt nicht mehr und ihre Qualität ist sicher beeinträchtigt.) Ähnlich bei Honig: wenn dieser, vor allem Blütenhonig, keine Kristalle aufbauen kann und seine Fermente nicht mehr vorhanden sind, dann lebt er nicht mehr. Hier über die Invertase, die Diastase und die Glukoseoxidase und ihre chemischen Reaktionen im menschlichen Körper zu schreiben, wäre zu weitgreifend.
Zurück zur Honigweinerzeugung: Mit den einfachsten und ursprünglichsten Mitteln, die bereits den Kelten zur Verfügung standen, wird Honigwein bei uns hergestellt.
Wir vermengen Früchte, meist Trauben und Honig, der sich oft noch in den Waben befindet, die zerrieben werden. Honig wird nicht erhitzt, sondern bleibt naturbelassen mit Wachs und anderen Produkten, wie z.B. Propolis, vermengt.
In einem großen Bottich, bei oxidativer Gärung mit Spontanhefe beginnt ein langsamer Prozess, wo Lebendiges lebendig bleibt. Sehr langsam und schonend über einen langen Zeitraum, einem Jahr mit den Früchten und dann unter bestimmten Bedingungen wieder unterbrochen, je nach Jahreszeit und Außentemperatur entsteht Alkohol. In dieser Zeit haben vor allem Polyphenole genug Zeit von Schalen, den Stielen, den Kernen in die Flüssigkeit zu wandern.

 

Ohne Konservierungsmittel kann dann dieser Honigwein über Jahrzehnte und länger gelagert werden. Fasziniert haben mich die Schilderungen von Nikolai Wassiljewitsch Gogol, einem russischen Schriftsteller in seinen Kosakengeschichten, wo vor bedeutenden Schlachten und Kämpfen 50- oder 100-jähriger Met gereicht wurde. Dieses Getränk hatte sicher auch bei unseren Vorfahren nicht nur alkoholische Wirkung, sondern es verlieh den Menschen besondere Kraft. Wie bei den Kelten ist auch unsere Betriebsweise ein geschlossenes System, eine Kreislaufwirtschaft, wo es keine Abfälle gibt. Unser Honigwein wird ungefiltert in Flaschen gefüllt, er wird mehrmals abgezogen, um möglichst viele Inhaltsstoffe unverfälscht erhalten zu können.